08.12.2018
„Gelbwesten“ verwüsten Löffinger Innenstadt
SONDERAUSGABE „BITTENBACHKURIER“ :
LÖFFINGEN. Am Wochenende ist es in Löffingen zu schweren Ausschreitungen gekommen. Eine grosse Menschenmenge hat sich entsprechend ihren Vorbildern in Frankreich gelbe Westen übergezogen und hat in der Löffinger Innenstadt eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Der „Bittenbach-Kurier“ hat sofort seine besten Reporter losgeschickt. Hier ist ihre Bildreportage :
Zum ersten Mal riecht es in Löffingen nicht nach Gülle oder geshredderten Asphaltplatten, sondern der Geruch von verschmorten Autoreifen bohrt sich in unsere Nasen. Wütende Einwohner haben mitten auf der Strasse Barrikaden errichtet und sie angezündet. Bereits am frühen Abend haben sich viele Gelbwesten auf dem Platz zwischen Rathaus und Maienländer Tor versammelt und die Absetzung von Bürgermeister Tobias Link gefordert.
Bürgermeister Tobias Link hat sich offenbar schon am Vormittag und damit rechtzeitig nach Korntal abgesetzt. Weniger Glück hatte Prof.Bernd Max Behnke M.A. Als er sich zu seinem Ferienhaus in Frankreich verdrücken wollte, geriet mit seiner Nobelkarosse in eine Strassensperre der Gelbwesten. Prof. Bernd Max Behnke M.A. konnte gerade noch rechtzeitig aussteigen, seine gelbe Weste aus dem Kofferraum holen und sich die gelbe Weste überziehen, bevor die aufgebrachte Menschenmenge seinen dicken Daimler auf den Rücken legte.
Irgendwie ist das Teil dann in Brand geraten. Hinterher ist es wie immer keiner gewesen. Jedenfalls konnte Prof. Bernd Max Behnke M.A. seine vage Behauptung, sein Auto sei angezündet worden, nicht substantiieren. Juristisch gesehen hätte es sich ohnehin um eine Angelegenheit gehandelt, bei der einfaches Bestreiten zulässig ist. Manchmal hat man eben kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu ..
Wir sprechen Prof.Bernd Max Behnke M.A. auf seine gelbe Weste an und fragen, ob er nicht lieber eine weisse hätte. In einem kostenpflichtigen Exclusiv-Interview erklärt uns Prof.Bernd Max Behnke M.A., dass er als graue Eminenz der Juristerei eben gewohnt sei, auf der Seite zu stehen, die am Ende gewinnt, und dabei wäre eine weisse Weste oftmals hinderlich.
Prof.Bernd Max Behnke M.A. erklärte sich bereit, alle Gelbwesten bei eventuellen Schadensersatzforderungen anwaltlich zu vertreten, wobei er derzeit 5% Rabatt auf den derzeitigen Advocatenhöchstsatz gewähren könne. Er machte allerdings zur Bedingung, dass ihm dafür zu gegebener Zeit eine Ehrengelbweste verliehen wird …
Wir gehen die Hauptstrasse hinauf. Im Rathaus sind alle Fensterscheiben eingeschlagen. Die ganze Strasse ist mit Scherben übersät. Wir treffen eine Oma mit gelber Weste, die eine brennende Kerze in der Hand hält. Besorgt fragen wir sie, ob sie vorhat, das Rathaus in Brand zu stecken. Nein, sagt sie, sie werde das Rathaus nicht in Brand stecken, aber sie werde auch nicht die Feuerwehr rufen, falls es doch mal brennen sollte. Die Kerze habe sie dabei, weil das Winterfest vor der Tür steht.
Auf Höhe des Polizeireviers steht eine Gruppe Polizisten, die ihre Helme abgenommen haben. Ein Polizeisprecher erklärt uns, dass sie das aus Solidarität mit den Gelbwesten machen. Man werde nicht auf Leute einprügeln, die einem das Gehalt finanzieren. Wir sind sehr beeindruckt.
Trotzdem fragen wir, ob nicht die Möglichkeit bestehen würde, dem munterem Treiben mit Hilfe von Tränengas Einhalt zu gebieten. Der Polizeisprecher antwortet, dass es schon genug Grund zum Weinen in Löffingen gäbe, da brauche man nicht auch noch Tränengas. Ausserdem müsste man damit rechnen, dass nach einem Einsatz von chemischen Waffen die NATO als Vergeltungsmaßnahme das Löffinger Polizeirevier bombardiert. Das Abschiessen von Tränengasgranaten wäre also absolut kontraproduktiv …
Wir laufen weiter Richtung B31. Überall liegen kaputt geschlagene Blumenkübel aus Beton herum. Oben am Kreisverkehr sind Männer mit gelben Westen am Werk. Diesmal sind es nicht der Stadtgärtner und die Stadtgärtnergehilfen. Sie setzen auch keine Pflanzen ein, sie reissen sie heraus. Wir machen sie darauf aufmerksam, dass sie mit dieser Aktion gegen Gesetze verstossen. Die Gelbwesten zucken mit den Schultern und sagen, dass sie nicht die einzigen in Löffingen sein wollen, die sich an Gesetze halten ..
Einer wird deutlicher : Sie haben unser Geld gestohlen, um Gärtner spielen zu können. Sie haben unser Geld gestohlen, um ein Gewächshaus zu bauen, in dem sie Tomaten für sich selber anbauen. Mit unserem Geld schaffen sie teure exotische Pflanzen an, die sie mit noch mehr Geld über den Winter bringen. Überall gehen sie gegen natürliche und lebendige Strukturen vor, um künstliche Strukturen zu schaffen, die unser Geld kosten, aber nur ihnen Profit bringen. Wir wollen das nicht. Wir Löffinger haben genug schöne und seltene Pflanzen, deren Anblick nix kostet.
Ein anderer sagt : Sie haben mit unsinnigen Projekten die Zukunft unserer Kinder und Enkel versaut. Was haben wir einfachen Bürger von einem für 5 Millionen sanierten Rathaus. Nix ! Jetzt können uns die Großkopferten aus noch weicheren Sesseln heraus Knüppel zwischen die Beine werfen, während in den Schulen der Putz von den Wänden fällt. Was haben wir von einem neuen Bauhof ? Würde die Schneeräumung und Bauleistungen an private Firmen vergeben, würden sich die Kosten halbieren und die Qualität verdoppeln.
Uns setzen sie gekaufte Experten vor, die uns erzählen, wir müssten mit Nahwärme das Klima retten, damit sie über unser schlechtes Gewissen an unser Geld ran kommen, um es als Zinsen an ihre Amigos in den Banken und als Aufträge an ihre Amigos in der Bauwirtschaft zu verteilen, während die echten Experten etwas ganz anderes über das Klima erzählen.
Wir zucken mit den Schultern und laufen zurück stadteinwärts. Auf Höhe des Rathaus kommen uns die Gelbwesten entgegen. In ihrer Mitte sind Prof.Bernd Max Behnke, Alt-Bürgermeister und SPD-Ehrenmitglied Norber Brugger sowie Stadtbaumeister a.D. Thomas Rosenstiel eingekesselt. Wir sind entsetzt und schockiert und fragen die Gelbwesten, ob sie jetzt auch noch einen Lynchmord begehen wollen.
Nein, sagen sie, wir geleiten die Herrschaften nur in die JVA Löffingen. Wir wollen sicher gehen, dass sie auch wirklich drin sind.
Als Reporter interessiert uns, woher dieser Hass kommt. Er ist hausgemacht, sagen die Gelbwesten. Was lange gärt wird endlich Wut. Die Herrschaften haben das Schweigen der Bürger als Zustimmung missdeutet, aber es war nur die Angst vor willkürlicher Schikane und Repression. Vielleicht würde es moderater ablaufen, wenn sie die Bürgerinitiative nicht so verarscht hätten, aber es war klar, dass es so kommen wird, sobald sie nicht mehr von Polizei und Justiz gedeckt werden.
Wir sind beeindruckt. So könnte sie also aussehen, die schöne neue bunte Welt :
Leute in gelben Westen geleiten graue Eminenzen mit brauner Gesinnung, rote Altbürgermeister und Stadtbaumeister mit schwarzer Seele vorbei an blau gestrichenen Rathäusern zu Justizanstalten auf der grünen Wiese …