21.06.2018
Die Löffinger Quecksilber Werke GmbH & Co. KVG
Von unserem Lokalreporter
LÖFFINGEN. Die jüngste Dringlichkeitssitzung des Löffinger Gemeinderats stand ein weiteres Mal unter dem Vorzeichen der exorbitanten Verschuldung und Finanzschwäche der Stadt Löffingen.
Gleich zu Beginn der Sitzung wies Bürgermeister Tobias Link die Gemeinderäte darauf hin, dass es entgegen der allgemeinen Annahme nicht gelingen werde, die städtischen Schulden in Höhe von 21.000.000 € alleine durch die Rendite des Betriebszweig Stadtgärtnerei GmbH & Co. KVG bzw. durch den Verkauf von städtischen Tomaten und städtischem Efeu aus dem städtischen Gewächshaus zu tilgen. Dafür seien die Rechnungsbeträge einfach zu gering.
Man sei aber auf Seiten der Stadtverwaltung auf einen neuen Betriebszweig und damit auf eine neue Einnahmequelle gestossen, die man heute dem Gemeinderat vorstellen werde. Das Bekanntwerden der grossen Quecksilbervorkommen im Löffinger Benz-Gelände berge grosse Chancen für die Stadt Löffingen, die nur wahrgenommen werden müssten. Stadtbaumeister Thomas Rosenstiel habe ein Konzept zur Bergung des begehrten und gut bezahlten Rohstoffes Quecksilber entwickelt.
Stadtbaumeister Rosenstiel rechnete den Gemeinderäten vor, dass sich laut Bodenuntersuchungsgutachten in jedem Kubikmeter Erde aus dem Benz-Gelände bis zu 3 kg Quecksilber befinden könnten. Bei einer vermuteten Kontamination bis in 3m Tiefe und einer Grundstücksgrösse von mehreren Hektar käme ein gewaltiger Batzen an Quecksilber zusammen, so Rosenstiel. „Auf jeden Fall wird es reichen, um unsere Schulden zu tilgen.“
Quecksilber sei auf dem Weltmarkt ein gefragter Rohstoff, und durch ihre Befreiung von der Umsatzsteuer habe die Stadt Löffingen beste Chancen, andere Anbieter aus dem Geschäft zu drängen. „Quecksilber ist für uns wertvoller als Gold“ pflichtete ihm Bürgermeister Tobias Link bei und kündigte harte Maßnahmen beim ordnungs- und rechtswidrigem Umgang mit Quecksilber an.
Es sei ein Unding, dass wertvolles, im Eigentum der Stadt Löffingen befindliches Quecksilber buchstäblich den Bach runter gehe. Man habe zwar seinerzeit extra einen Entwässerungskanal unter dem Benz-Gelände angelegt, um die Wutach und die Ewattinger mit Quecksilber zu beliefern, aber die Zeiten und die Umstände hätten sich eben geändert.
Link gab sich kompromissbereit. Er sei weiterhin willens und in der Lage, den Ewattinger Bürgern das allseits begehrte Löffinger Quecksilber zur Verfügung zu stellen, allerdings nur noch nach einer angemessenen Vergütung. Notfalls werde die Stadt den Honorarprofessor Bernd Max Behnke M.A. beauftragen, mit Hilfe des Amtsgericht Neustadt eine entsprechende Forderung einzutreiben.
Stadtbaumeister Rosenstiel mahnte akute Präventivmaßnahmen an. Es müsse sofort ein Zaun mit Stacheldraht und Vidioüberwachung errichtet werden, um zu verhindern, dass Personen rechts- und ordnungswidrig auf das Gebiet eindringen und Löffinger Quecksilber in ihren Körpern anreichern, um es dann rechts- und ordnungswidrig über die Stadtgrenzen hinaus zu transportieren, wo es für die Löffinger Stadtkasse unwiederbringlich verloren sei.
Rosenstiel räumte ein, dass das Problem der Löffinger Gebietskörperschaft darin liege, das wertvolle Quecksilber vom Löffinger Erdreich zu säubern, aber wie so oft seien die einfachsten und billigsten Lösungen die besten. Er habe ein Konzept entwickelt, dass wie so oft einfach das beste für alle Bürger mit Bezug zu Banken und Bauunternehmen sei.
Einem Ingeniör Dipl.FH ist nix zu schwör, und weil es sich bei Quecksilber um ein Schwermetall handle und die Partikel ziemlich klein wären, müsse man nur die Erde sieben und das Quecksilber unter dem Sieb abgreifen, um dann als Endresultat die Gewinne abgreifen zu können. Diese Entscheidung habe er als Leiter der städtischen Anstalt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau nach ausführlicher Diskussion mit sich getroffen. Allerdings sei ein angemessenes Equipment nötig, um die Erde im Benz-Gelände abzubaggern und zum Sieb zu befördern.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Prof.Behnke M.A. lobte den Stadtbaumeister wegen seiner Vor-, Um- und Weitsicht und regte an, eine weitere KapitalVerbrennungsGesellschaft zu gründen, um weitere Steuervorteile und Synergieeffekte abzugreifen. Auf Antrag des Stadtbaumeisters wurde Thomas Rosenstiel zum Generaldirektor der Löffinger Quecksilber-Werke GmbH & Co. KVG ernannt.
Stadtrat Bächle regte an, die bei der Kapitalverbrennung erzeugte Wärme ins Löffinger Nahwärmenetz einzuspeisen.
Ausserdem monierte er, dass das Sieb zu klein wäre. Stadtbaumeister Rosenstiel entgegnete, dass wegen der Kostendeckelung durch die Kommunalaufsicht nicht mehr drin gewesen wäre. Sobald aber die ersten 100 € Reingewinn durch den Verkauf von reinem Quecksilber in der Stadtkasse verbucht wären, würde ein doppelt so grosses Sieb angeschafft.
Bürgermeister Tobias Link drängte auf eine sofortige Abstimmung, um den noch auf der Tagesordnung stehenden Termin mit Jack Daniels nicht unnötig hinaus zu schieben. Er appellierte an alle Gemeinderäte, die Augen nicht vor der Zukunft zu verschliessen und eine Entscheidung im Sinne und zum Nutzen der Gemeinheit zu treffen.
In gemeiner und nichtöffentlicher Abstimmung wurde von den in freien und fairen Wahlen gewählten Amtsträgern des Löffinger Gemeinderates einstimmig ohne Gegenstimme folgender Beschluss gefasst :
1. Die im Eigentum der Stadt Löffingen befindlichen städtischen Löffinger Quecksilber-Werke GmbH & Co. KVG erhalten einen seichgelben Dumper zum Preis von 500.000 € , einen rosaroten Kettenbagger zum Preis von 800.000 € sowie ein Erdsieb aus dem Bauhaus für 49,99 €.
2. Die Rückzahlung der erforderlichen Kredite und Darlehen erfolgt ab dem Jahr 2040 in monatlichen Raten zu 100 €.
3. Alle Bürger, die nach dem Konkurs der Benz GmbH & Co. KVG im Jahre 1972 ihren Wohnsitz in Löffingen genommen haben, dürfen das Quecksilber in ihren Nieren behalten. Eine Nutzungsentschädigung wird nicht erhoben. Von einer Rechnungsstellung wird abgesehen …