15.07.2018
Nabucco und der Chor der Gefangenen
Den „Gefangenenchor aus Nabucco“ kennt jeder, auch die Fans von Heavy Metal und Hardrock.
Diese schöne Melodie aus der Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi gehört zum europäischen Kulturerbe und ist bei fast jedem Wunschkonzert zu hören. Wer oder was „Nabucco“ ist weiss keiner, aber man kann ja mal im Lexikon nachschauen. Dort ist zu lesen :
Andererseits steht die extreme Selbstüberschätzung des Titelhelden Nabucco (der biblische Nebukadnezar II.) im Zentrum. Nabucco will sich der Handlung der Oper nach selbst zu Gott machen. Er wird daraufhin mit Wahnsinn geschlagen…
Neulich war im Südkurier ein Artikel zur Verabschiedung des Löffinger Stadtbaumeisters Rosenstiel zu lesen und da ist mir der Gefangenenchor aus Nabucco wieder eingefallen, wegen diesem Bild :
Quelle : https://www.suedkurier.de/region/schwarzwald/loeffingen/Loeffingens-Stadtbaumeister-Thomas-Rosenstiel-tritt-in-den-Ruhestand;art372525,9780014
Der Chor der Gefangenen im Löffinger Rathaus singt dem Stadtbaumeister zum Abschied ein Lied …
Für einen Betrachter von ausserhalb ist dies ein Vorgang von unglaublicher Infantilität, es ist so, wie wenn sich Kindergartenkinder zum Geburtstagsständchen vor der Tante von der Kita aufbauen.
Aber man muss auch Verständnis dafür aufbringen, dass man einem, der die Stadt finanziell ruiniert hat, nicht auch noch einen Geschenkkorb mit Champagner und Pralinen hinterher wirft. Seit die 21.000.000 € Schulden und die offiziell deklarierte Finanzschwäche der Stadt Löffingen bekannt sind, ist Sparsamkeit angesagt.
Trotzdem finde ich, dass es doch für einen Gutschein für zwei Stunden Hüpfburg hätte reichen müssen …
An dieser Stelle möchte ich mal klipp und klar sagen, dass es auch ehrliche, anständige und kompetente Mitarbeiter der Stadtverwaltung Löffingen gibt. Vor allem die Damen in den Ämtern sind freundlich und bemüht, aber sie haben sich wie alle anderen aufgrund gewisser Vorteile in das System begeben und sind jetzt darin gefangen und müssen das von sich geben, was man ihnen zuvor als DIN A4-Seite in die Hand gedrückt hat.
An dieser Stelle möchte ich auch mal klipp und klar sagen, dass es kein System Hitler und kein System Merkel gegeben hätte ohne den Chor der Gefangenen, der alles ausgeführt hat, was man ihm zuvor als DIN A4-Seite in die Hand gedrückt hat, nur um seine paar erbärmlichen Vorteile und Privilegien nicht zu verlieren.
Wie heisst es so schön : Wes Brot ich ess`, des Lied ich sing
Es heisst aber auch : mifgefangen – mitgehangen …
Dies gilt besonders für den Löffinger Gemeinderat, denn es war von Anfang an abzusehen, welchen Ausgang das Abenteuer Nabucco für Löffingen nehmen würde :
Ich würde es eher als unmenschlich bezeichnen, dass einer auch noch die Löhne seiner Arbeiter auf den Kopf hauen würde, wenn nicht die Reissleine gezogen wird. Der Löffinger Gemeinderat hat 15 Jahre keine Notwendigkeit gesehen, die Reissleine zu ziehen. Wozu auch, die Stadt Löffingen hat 8.000 Bürgen, die für die Rückzahlung der 21.000.000 € Schulden bürgen (deshalb heisst es Bürger …). Wenn das nicht reicht, kann sie als Körperschaft öffentlichen Rechts die 12.000.000 deutschen Netto-Steuerzahler anzapfen …
Der Löffinger Gemeinderat war so menschlich, den Bock zum Gärtner zu machen oder sozusagen einem Alkoholiker den Schlüssel zum Weinkeller zu geben. Man ist übereingekommen, sich nicht in die grossen öffentlichen Bauprojekte des Stadtbaumeisters einzumischen, wenn der so menschlich ist und sich nicht in die kleinen privaten Bauprojekte einmischt. Das ist nur allzu menschlich, und wer ein wenig auf den anderen Beiträgen dieser Internetseite stöbert, wird noch mehr über die fast schon sprichwörtliche Menschlichkeit der Stadt Löffingen, ihres Stadtbaumeisters und ihres Gemeinderates in Erfahrung bringen …
Allzu menschlich ist auch, dass in einem Abschieds-Zeitungsartikel nix Negatives erwähnt wird. Kein Wort über den Schuldenberg und die Finanzschwäche, kein Wort über Quecksilber und tausende Tonnen Asphaltplatten, kein Wort über Betrugsverfahren und staatsanwaltliche Ermittlungen und was der Gott aus dem Löffinger Stadtbauamt sonst noch auf dem Kerbholz hat.
Es überwiegt einfach die Freude, dass der Ballast endlich von Bord geht …
Kein Wort darüber, dass es neben den 100 privaten Gebäuden an der Nahwärme 1000 private Gebäude und Wohnungen gibt, die nicht an der Nahwärme angeschlossen sind. Deren Besitzer sind auch Gefangene, die alles über ihre Steuern und Abgaben mitfinanzieren, und sie werden eines Tages ein Lied davon singen können, dass sich seit Nebukadnezar im antiken Babylon über Hitler und Stalin bis hin zu Merkel und Rosenstiel nix geändert hat : am Ende müssen 90 % ihren Kopf für den Wahnsinn der oberen 10 % hin halten ..
Ganz am Schluss des Artikels wird erwähnt, dass der Verabschiedungswürdige doch ein Geschenk erhalten hat: einen Rucksack. Ein Rucksack ist ein sehr symbolträchtiges Geschenk. Er signalisiert dem Beschenkten, dass er sich auf Wanderschaft begeben soll, am besten so weit weg wie möglich, und ich denke schon, dass sich der Ausgemeisterte eine Seniorenresidenz auf einem Flecken Erde suchen wird, auf den die deutsche Justiz keinen Zugriff hat.
Leider bleibt die Frage offen, welches Lied zum Abschied gesungen wurde.
War es tatsächlich Teure Heimat aus „Nabucco“?
Das hätte zum einen wegen der aktuellen Löffinger Rathaussanierung optimal gepasst. Den anderen Grund zeigt das folgende video : ein mausgrauer, regungs- und emotionsloser Chor der Gefangenen singt ein Lied, weil es halt ihr Job ist und weil sie halt ihren Job machen, weil sonst halt ein anderer ihren Job machen würde …
https://youtu.be/SSXXb6ZE0lM
Die Internetseite „Löffingen-macht-platt“ versteht sich als Dokumentation des kommunalen Löffinger Wahnsinns und bringt deshalb gerne Dokumente, die sonst in den Schubladen des Rathaus oder des Amtsgericht bleiben würden. Jedes Mitglied des Löffinger Chors der Gefangenen hält eine DIN A4-Seite in der Hand, von der es den Text des gesungenen Lieds abliest. Es würde mich jetzt echt interessieren, welches Lied bzw. welcher Text zu welcher Melodie gesungen wurde.
Weil im Löffinger Rathaus alles seinen Preis hat, mache ich folgendes Angebot :
Derjenige, welcher mir die DIN A4- Seite mit dem Liedtext zur Dokumentation für die Nachwelt zukommen lässt, bekommt von mir
20 €
Also gut, weil es sich wirklich um ein aussergewöhnliches Dokument handelt und weil ich verstehe, dass jeder im Löffinger Rathaus sehen muss, wo er bleibt, erhöhe ich das Angebot auf
25 €
okay, letzte Preis:
26 €