13.05.2016
Capra tomatistanis administranti
Wer sich schon eine Weile mit den Administranten von Tomatistan beschäftigt hat, den schockt nix mehr. Nicht mal so ein Foto. Kühl bis ans Herz und mit der Gefasstheit des Wissenschaftlers und Forschers nimmt er einen weiteren Abgrund menschlichen Verhaltens zur Kenntnis. Er wundert sich nicht darüber, dass eine Ziege mit Menschengesicht das Licht der Welt erblickt hat ( was gar nicht so selten vorkommt …).
Er wundert sich nur darüber, dass die Nachricht davon das Licht der Welt erblickt hat.
Die Meldung stammt aus Malaysia. Ein Land, dass man in puncto Informationsfreiheit ziemlich weit unten ansiedeln würde :
Quelle : http://mobil.n-tv.de/panorama/Ziege-gebaert-Baby-mit-Menschengesicht-article17564801.html?ref=yfp
Wenn Forscher und Wissenschaftler sich mit so einem Phänomen beschäftigen tun sich gut daran, ihre Abhandlungen darüber nicht in der Pöbel- oder Gossensprache zu verfassen.
Das kann auf Dauer richtig ins Geld gehen. Deshalb sind sie schon seit längerem auf die lateinische Sprache ausgewichen. Latein ist die Sprache der gebildeten Leute und hat Niveau. Für einen Wissenschaftler ist eine Ziege keine Ziege, sondern eine Angehörige der Gattung „Capra“ . Weil das Reich der Ziegen mindestens genauso bunt ist wie Deutschland sind zur näheren Bestimmung noch ein oder zwei weitere lateinische Wörter notwendig.
So ist zum Beispiel eine „Capra wallisiensis montana“ eine wallisische Bergziege oder eine
„Capra aegagrus hircus“ die ganz normale Hausziege :
Als Forscher und Wissenschaftler, der hauptsächlich im Bereich der Tomatistanik tätig ist, möchte ich mal folgende Arbeitshypothese in den Raum stellen :
„Im Stall eines Unadinger Landwirts wird eine Babyziege mit Menschengesicht geboren.
Wie geht es weiter ?“
Nun, ein Unadinger Landwirt ist ein Pfundskerle und obendrein ein Freund der Forschung und Wissenschaft, denn er weiss, dass die Unterdrückung von Information nur in Stagnation oder gar im Untergang der Menschheit enden kann.
Und im Gegensatz zu den Löffinger Administranten hat er ein ausgezeichnetes Gedächtnis.
Er weiss noch genau, dass sie alle da waren beim Unadinger Geissenfest , der Bürgermeister und der Stadtbaumeister und sogar der Spezial-Advocat ( denn seine späteren Mandanten kann man nicht früh genug kennenlernen … ), und alle haben sie die tollen Ziegen gelobt und hatten eine Riesen-Gaudi . Also entschliesst er sich, im Löffinger Mitteilungsblatt ein Inserat aufzugeben. Es könnte etwa so aussehen :
Der Druckereibetreiber ist begeistert. Endlich kann er mal seinem wahren Auftrag nachkommen und Licht ins Dunkel der Unkenntnis und des Nichtwissens bringen.
Zu diesem Zweck wurde nämlich der Buchdruck ( und später dann das Internet ) erfunden.
Weil die Sache im weitesten Sinn etwas mit Landwirtschaft zu tun hat, lässt sich der Landmann von der Druckerei eine Quittung geben, um die Anzeigegebühr von der Steuer absetzen zu können. Die Quittung könnte etwa so aussehen :
Aber die beiden haben ihre Rechnung ohne die tomatistanischen Administranten gemacht.
Die lassen sich nämlich nicht gerne mit den Folgen ihrer Aktivitäten konfrontieren. Zähneknirschend muss der Drucker einen Überweisungsträger ausfüllen und der Landmann wundert sich, dass keine Sau kommt um die Ziege anzuschauen …
Als er das nächste Mal Kontoauszüge von der Bank holt ist einer dabei, der etwa so aussehen könnte :
Da wundert er sich ein zweites Mal :
Wie kann es sein, dass er Geld, das er bar bezahlt hat, auf sein Konto rücküberwiesen bekommt ?
Woher weiss die Druckerei überhaupt seine Kontonummer ?
Hat sie die etwa von den tomatistanischen Administranten bekommen ?
Gibt es kein Datenschutzgesetz mehr ?
Steht nicht im Grundgesetz, dass keine Zensur stattfindet ?
Sind Leute, die Gesetze brechen, keine Kriminellen, die vor Gericht gestellt und bestraft gehören ?
Wie kann es sein, dass solchen Leuten eine ganze Stadt samt ihrer Finanzmittel anvertraut ist ?
Das ist dann der Moment, wo sich selbst der hartgesottenste Unadinger Landwirt die Frage stellt, ob es nicht besser wäre, nach Malaysia auszuwandern …